Der eine oder andere Zuschauer auf den Rängen hat bestimmt schon einmal (laut) gedacht, dass er ja mehr und schneller als die „Schnecke“ seines Clubs auf dem Rasen laufen würde. Ich glaube, um dies auch einmal zu beweisen, sprachen mich zu meiner Lizenzspielerzeit zum Thema „Laufen“ zwei Amateurspieler wie folgt darauf an : Ein guter Freund von mir, nennen wir ihn einmal Jürgen K, und mein Schwager Harald B kamen auf die Idee, mit mir von meinem damaligen Wohnort Sprockhövel (bei Wuppertal) nach Hattingen / Ruhr eine 10km Strecke an einem Silvestermorgen zu laufen.

Um ca. 9 Uhr morgens standen die beiden Jungs vor der Tür und klingelten mich aus dem Bett. Wahrscheinlich war ich noch etwas „müde“ von der letzten Trainingseinheit. 🙂

Ich sprang also in meine Trainingssachen, zog mir die Laufschuhe an und los ging es.

Schon nach 1 km hörte ich hinter mir immer wieder Sprüche wie z.B. „lauf nicht so schnell“ oder „Wir wollen doch nicht unterwegs sterben“. Teilweise waren die Sätze nicht immer zu verstehen, da sie von einem lauten Atmen der Jungs begleitet waren. Ich meinerseits habe die Beiden mehrfach zum Weiterlaufen motiviert, z.b. habe ich Ihnen von einem leckeren Glas Bier am Ziel erzählt ! Diese Art der Motivation fanden sie aber nicht so gut.

Ab Kilometer 7 erreichten wir die Stadtgrenze von Hattingen. Die Straße macht hier einen Bogen um das städtische Krankenhaus. Harald, der sich immer wieder, nennen wir es einmal „sehr kritisch während des Laufes“ äußerte, erkannte, dass man eine Abkürzung laufen könnte, in dem man die Zufahrt zum Krankenhaus nutzen würde. Da neben Harald auch Jürgen schon starke Ermüdungserscheinungen zeigte, habe ich diesem Vorschlag zugestimmt. Was Harald aber vergessen hatte, war die Tatsache, dass der Weg über die Zufahrt zwar kürzer aber dafür deutlich steiler war. Die Schimpfkanonade von Harald über diese Tatsache möchte ich hier nicht wiedergeben.

Letztendlich haben wir alle drei die Strecke nach 10 km (ohne Pause) erfolgreich absolviert.

Harald meinte, er würde die abends stattfindene Silvesterfeier absagen ! 🙂

Leider ist dieser Silvesterlauf einmalig geblieben, da Harald und Jürgen nicht mehr mit mir laufen wollten.

An diesem kleinen Beispiel möchte ich einmal darstellen, wie groß der Abstand der körperlichen Physis zwischen einem Amateur- und einem Lizenzfußballspieler ist, was auch mehr als normal sein sollte !  In den heutigen Tagen ist dieser Unterschied noch weit größer geworden.